Freitag, 4. Dezember 2015

Soundinstallation in der Spedition

Andrzej Steinbach "Funke"

Andrzej Steinbach zeigt eine Soundinstallation „Funke“ in der Spedition am Güterbahnhof beim Handelmuseum. Eröffnung ist am Donnerstag den 10. Dezember um 109:00 Einführung hält Radek Krolczyk. Der Künstler ist anwesend.


Funke ist eine Soundinstallation des Künstlers Andrzej Steinbach. Mit dieser Arbeit untersucht er Möglichkeiten der Wiederaneignung linker Geschichte und Praxis. Steinbach hat drei Schallplatten produziert, die in verschiedenen Räumen des Kulturzentrums Spedition abgespielt werden. Er nutzt hier verschiedene Mittel der Materialbearbeitung. Um mit der altbekannten Geschichte und den altbekannten Geschichten wieder etwas anfangen zu können, bedarf es zunächst ihrer Entfremdung. So wird schließlich unter anderen Umständen eine Annäherung wieder möglich.

Auf der ersten Platte erzählt der Sprecher Gian-Philip Andreas ein bekanntes Fernsehereignis der alten Bundesrepublik nach. Am 3. Dezember 1971 wurde im Westdeutschen Rundfunk eine Talkshow unter dem Titel „Pop & Co – die andere Musik zwischen Pop und Kommerz“ ausgestrahlt. Einer der Teilnehmer ist das damalige Mitglied der Protestband Ton Steine Scherben, Nikolaus „Nikel“ Pallat. Das Video ist unter anderem wohl wegen seiner typischen 70er Jahre Ästhetik bei YouTube sehr beliebt. Die Diskutanten rauchen Zigaretten und streiten sich voller Leidenschaft. Höhepunkt der Sendung ist eine Szene, in der Pallat aus seiner Jacke eine Axt herausholt und damit auf den Studiotisch einhackt. Die Bilder sind bekannt und geronnen – damit werden sie tot und unbrauchbar. Durch die Nacherzählung der Ereignisse, die man in Steinbachs Installation hört, lösen sich die Erfahrungen des Widerstands von den entleerten Bildern. Die Ereignisse öffnen sich, ihr Inhalt wird wieder verhandelbar.

Auch die zweite Platte arbeitet mit verschiedenen Momenten der Entfremdung. Hier werden die Namen sämtlicher Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF) von der afrikanischen Sprecherin Marie Crescence Behengue in alphabetischer Reihenfolge aufgesagt. Wir kennen nur eine Handvoll davon, die „Stars“. Durch das Ablesen aller Namen bekommen wir einen vollständigen Überblick über die gesamte Gruppe – in ihrer rund 30 jährigen Geschichte waren zahlreiche Personen hier organisiert. Es sind weit mehr Namen als die wenigen, die man erinnert oder überhaupt je kennen gelernt hat. Namen wie Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Holger Meins, Christian Klar oder Wolfgang Grams sind zu Emblemen einer linken Geschichte geworden. Daneben sind sie Teil des popkulturellen Bildreservoires. Um die Ideen, Diskussionen und Konflikte, die mit ihnen verbunden sind, wieder zugänglich und verhandelbar zu machen, löst Steinbach die Namen von diesen Bildern. Durch die systematische Aufzählung aller Mitglieder der Gruppe wird ihr konkreter Kampf universell. Die akzentreiche Aussprache der nichtdeutschen Sprecherin irritiert: Manche gut bekannte Namen sind nicht unmittelbar zu erkennen – man muss ihnen nachspüren.

Die dritte Platte mit dem Titel A springboard to your future spiegelt bereits eine andere Welt. Und dies mit ihren eigenen Mitteln; Andrzej Steinbach verwendet hier einen Werbe-Jingle von McKinsey & Company, einer weltweit agierenden Firma für Unternehmensberatung, den er mit Hilfe eines Musikverarbeitungsprogramms nach Zufall auseinander geschnitten und neu zusammengesetzt hat. Der etwas ätherische Track scheint sich dadurch kaum zu verändern. Und doch sind nun Begriffe wie „Art“, „Future“ und „Courage“, die im Sinne der Firmenideologie verwendet werden, plötzlich freigestellt. Im Hintergrund läuft weiterhin die fast unmerklich zerstörte und wieder zusammengesetzte seichte Melodie.

Andrzej Steinbach(*1983) lebt als Künstler in Leipzig und Berlin. Er beendete 2013 sein Studium der Fotografie an der Hochschule für Gestaltung und Buchkunst Leipzig. Aktuell zeigt das Sprengel Museum Hannover seine Fotoarbeit Figur I, Figur II. Er ist diesjähriger Preisträger des Wüstenrot-Preises für Dokumentarfotografie und des Hamburger Berenberg-Preises.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Empfänger unbekannt - Lesung im Theater an der Glocksee

(Hannover) Kathrine Kressmann Taylors Roman „Empfänger unbekannt“ ist von beklemmender Aktualität: Gestaltet als Briefwechsel zwischen einem Deutschen und einem amerikanischen Juden in den Monaten um Hitlers Machtübernahme, schildert er die tragische Entwicklung einer Freundschaft und die Geschichte einer bitterbösen Rache. Mit viel Spannung und in irritierender Kürze beschreibt die Autorin eindringlich das zersetzende Gift des Nationalsozialismus.
Im Theater an der Glocksee am Freitag und Samstag 10. + 11. Juli jeweils um 20:00. Es lesen Maria Neumann & Helga Lauenstein.

Montag, 25. Mai 2015

New German Fiction - Literaturwettbewerb

(Berlin) „New German Fiktion“ sucht unveröffentlichte Prosatexte in deutscher Sprache. Der Text sollte zwischen 25.000 und 50.000 Zeichen - incl. Leerzeichen - lang sein. Eine unabhängige Jury bestimmt zwei Preisträger. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2015. Teilnahmeberechtigt sind alle, die bisher noch keine eigenständige Buchveröffentlichung haben. Pro Person wird nur eine Texteinsendung berücksichtigt. Einzureichen ist der Text hier: New German Fiction

Die Preisträger erhalten:
- Abdruck der Originalfassung in der Literaturzeitschrift Edit
- Veröffentlichung als E-Book bei Matthes & Seitz, Berlin
- Englische Übersetzung und honorierte Einzelpublikation bei Readux Books
- Einladung zu den Präsentationen der Texte in Berlin und Leipzig
- je ein Edit- und ein Readux-Abonnemet


New German Fiction ist ein Wettbewerb der den neuesten Bewegungen in der deutschsprachigen Literatur nachgeht. Die Initiatoren suchen außergewöhnliche Prosatexte, die über den deutschen Sprachraum hinaus für ein internationales Publikum interessant sein könnten. Der Wettbewerb hat keine Altersbeschränkung für die einreichenden Autoren.

Samstag, 23. Mai 2015

Das Zauberwort - Kinderoper im Staatstheater Oldenburg Exerzierhalle

Das Zauberwort
(Oldenburg) Die Kinderoper ,Das Zauberwort' von Joseph Gabriel Rheinberger. Der Kinder- und Jugendchor KlangHelden mit Solisten und das Oldenburgische Staatsorchester unter der Leitung von Thomas Honickel bieten das 45-minütige Singspiel für Besucher ab 6 Jahren über den Kalifen in Bagdad und seinen Hofstaat noch einmal am Pfingstmontag um 10.30 und 12.30 Uhr in der Exerzierhalle.
Rheinberger hat damit ein Werk geschaffen, das den Erfordernissen der jungen Stimmen entgegenkommt. Arien, Duette, Terzette, Chöre und Instrumentalstücke formen sich in Verbindung mit der dramaturgischen Neufassung des hauffschen Märchens aus der Feder seiner Frau Fanny von Hoffnaass zu einer spannenden und kurzweiligen Miniatur.

Es spielen und singen das Oldenburgische Staatsorchester sowie Solisten und Ensembles des KlangHelden Kinder- und Jugendchores.

Sonntag, 17. Mai 2015

Jocelyn Goldau - Erscheinungsbilder

(Bremen) Im Walle-Center, in der Waller Heerstr. 101, wird am 21. Mai 2015 die nächste Ausstellung eröffnet. Die Galerie "Wallerie" belebt mit wechselnden Ausstellungen das Einkaufszentrum und den Stadtteil in Bremen. In den kommenden Wochen bis zum 20. Juni 2015 stellt Jocelyn Goldau Bilder aus durch die sie sich bei Meditationen inspirieren ließ. Die Ausstellungseröffnung ist am Donnerstag um 19:00. Die Galerie hat Mo. + Do. von 9:00 bis 13:00, Fr. von 18:00 bis 20:00 und Sa. von 10:00 bis 18:00 geöffnet. 

Sonntag, 10. Mai 2015

Erna-Schlüter-Gesangspreis 2015

(Oldenburg) Alle zwei Jahre verleiht die Erna-Schlüter-OpernGesellschaft unter ihren Vorsitzenden Dr. Manfred Schmoll, Kurt Müller-Meinhard und Jutta Zuban-Rohde einen Gesangspreis an eine Sängerin oder einen Sänger aus dem Opernensemble des Staatstheaters.
Zum 10-jährigen Jubiläum der Gesellschaft wird die Auszeichnung in diesem Jahr erstmalig als Publikumspreis verliehen. Zur Wahl stehen die Ensemblemitglieder, die in Oldenburg ihr erstes Festengagement haben. Diese sechs Kandidaten sind Hagar Sharvit, Yulia Sokolik, Valda Wilson, Nicola Amodio, Philipp Kapeller und Peter Kellner.
Ab Samstag, den 16. Mai liegen im Foyer des Staatstheaters Wahlkarten bereit, mit denen jeder Besucher seine Stimme abgeben kann. Der mit 3.000€ dotierte Preis wird an die Gewinnerin bzw. den Gewinner bei der Spielzeit-Abschlussgala ,Vorhang zu' am 18. Juli im Staatstheater vergeben. 
Weiterführende Informationen zur Erna-Schlüter-OpernGesellschaft finden Sie unter: ErnaSchlueter

Donnerstag, 30. April 2015

Stadttheater Bremerhaven gibt Kostprobe: «Novecento»

Kai Krause © Andreas Etter
(Bremerhaven) Am Dienstag, den 5. Mai, um 19.00 Uhr lädt das Stadttheater Bremerhaven zur KOSTPROBE von «Novecento» ein. Der Schriftsteller Alessandro Baricco hat mit «Seide» einen internationalen Bestseller geschrieben. Eines der erfolgreichsten italienischen Theaterstücke ist sein Monolog «Novecento». Diesen erweckt nun Schauspieler Kay Krause in der Regie von Tim Egloff ab dem 10. Mai in Kleinen Haus zum Leben.


Schauspiel-Dramaturg Lennart Naujoks gibt bei der KOSTPROBE zunächst eine Einführung zu dem Stück im Theaterrestaurant Falstaff. Im Anschluss geht es ins Kleine Haus, wo die Zuschauer einen Einblick in die Probenarbeit erhalten. Der Eintritt ist frei.

Donnerstag, 16. April 2015

Kultur-News 009 ist da!!!

(Wanna) Ein Vierteljahr ist vergangen, und schon ist die nächste Ausgabe der Kultur-News da. Das Titel-Thema lautet „Installation“. Das Heft ist diesmal 12Seiten stärker. Es gibt einen Produktionsbericht über das neueste Stück vom Theater Anderland. Viele Informationen zum OUT NOW! Festival, Theater für Berufsstarter in der Schwankhalle Bremen in Kooperation mit dem Theater Bremen. Termine, Infos und vieles mehr. Entweder direkt beim Verlag bestellen und Versandkostenfrei zuschicken lassen oder an einem der vielen Bahnhofs-Zeitschriftenläden kaufen.

Sonntag, 12. April 2015

Oliver Lanz in Otterndorf

(Otterndorf) Im Museum für gegenstandsfreie Kunst wird am 26. April die Ausstellung Oliver Lanz PR17 eröffnet. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Das Museum für gegenstandsfreie Kunst ist Di-Fr. von 10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr und Sa + So + Feiertags von 15 bis 18Uhr geöffnet. Führungen sind nach telefonische Absprache möglich.

Sonntag, 5. April 2015

Leselust Beverstedt

(Beverstedt) „Heinrich, mir Kraut vor dir“ mit diesem illustren von Goethe stammenden, leicht abgewandeltem Titel gibt es Literatur über Heimische Wildkräuter – fast vergessen?
Wissenswertes über Heilkraft und Verwendung altbekannter heimischer Kräuter sowie heitere und nachdenkliche Märchen und Gedichte am Freitag 10. April um 20:00 in der Leselust Beverstedt, Logestr.25. Anmeldung erbeten unter 04747-931784

Samstag, 4. April 2015

Staatstheater sucht Tagebücher

(Oldenburg) Das Staatstheater sucht für einen Generationenclub in der nächsten Spielzeit alte Tagebücher und Familienalben. Aus dem persönlichen Material soll mit Mitgliedern des neuen Theaterclubs ab September ein Theaterstück zum Thema Generationen- und Familienstrukturen entwickelt werden. Die Alben werden anonym behandelt und nach der Durchsicht zurückgegeben. Interessierte, die in dem Club mitspielen möchten, finden ab der neuen Spielzeit Informationen dazu auf www.staatstheater.de und im Just-Magazin, das im September erscheint.

Die persönlichen Texte und Fotos können abgegeben oder geschickt werden an:
Lea Schreiber, Theaterpädagogik, Theaterwall 28, 26122 Oldenburg

Tel 0441.2225-345 oder per eMail:  Lea Schreiber

Mittwoch, 25. März 2015

"Das war gut!" Tim Fischer Gast im Staatstheater

Tim Fischer © by Jim Rakete
(Oldenburg) Ein Programm mit Chansons von Georg Kreisler mit dem Titel „Das war gut!“ singt Tim Fischer. Geboren in Delmenhorst, ist der Chansonnier in Oldenburg fast zu Hause – am Ostersonntag den 05. April ist er um 19.30 Uhr mit seinem neuen Programm im Großen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters zu erleben. Darin singt Fischer Chansons von Georg Kreisler – begleitet am Klavier von seinem kongenialen Pianisten Rüdiger Mühleisen.


„Mit Georg Kreisler ging einer der letzten klugen Köpfe. Er war in der Lage, uns in seine Irrgärten und Labyrinthe zu führen – dorthin, wo das Schwere leicht, das Hässliche schön, das Unmögliche möglich, das Surreale real wird. Seine Chansons nehmen den größten Platz in meinem Repertoire ein. Er machte sich die Mühe, mich kennen zu lernen und wurde ein Freund und Lehrer.“ schrieb Tim Fischer zu Kreislers Tod im November 2011. Nun hält Fischer den „König des schwarzen Humors“ durch seine Lieder am Leben und fädelt wie auf eine Schnur die wahnwitzig brillanten Chanson-Perlen zu einer schillernden Kette. Mit großer Lust und unbändiger Spielfreude erweckt er die Kreislerschen Figuren zum Leben und kitzelt als eine Art Medium die absurde Komik aus den sprachgewaltigen Texten. 

Freitag, 13. März 2015

Die 12. Internationalen Tanztage in Oldenburg

Willi Dorner © Karen Stuke
(Oldenburg) Choreograf Willi Dorner und Ballettdirektor Burkhard Nemitz haben sich gemeinsam mit der technischen Leitung des Staatstheaters in der Oldenburger Innenstadt auf die Suche nach geeigneten Schauplätzen für ,fitting‘ gemacht – und sind fündig geworden. Mit dieser installatorischen Outdoor-Performance der Wiener Compagnie, die durch die Oldenburger Innenstadt führt, werden die Tanztage am 17. April eröffnet. Treffpunkt ist das Theatercafé, der Eintritt ist frei.

Die meisten Gastspiele der Tanztage waren sofort ausverkauft, für einige Vorstellungen gibt es jedoch noch Restkarten. Das gilt für das Théâtre de Suresnes Jean-Vilar, das am 19. April um 19 Uhr im Großen Haus mit einer herrlichen Farce über unsere Märchenwelt zu sehen sein wird.

Außerdem gibt es noch Karten für die tschechische Gruppe 420People am 25. und 26. April, jeweils um 18 Uhr im Kleinen Haus, mit dem Triple Bill ,Scarebleu/ Small Hour/ Reen‘ und für das Gastspiel der Tanzcompagnie des Staatstheaters Braunschweig unter Jan Pusch. Mit ihrem träumerischen Tanzstück ,figure out‘ ist der ehemalige Oldenburger Choreograf am 26. April um 20 Uhr zu Gast im Großen Haus.

Mittwoch, 4. März 2015

Die Vagina-Monologe in Ihlienworth



(Wanna) Am Samstag ist es wieder soweit. Dann tragen wir zum zweiten Mal in der Reihe in und um Otterndorf die Vagina-Monologe von Eve Ensler vor. Dann sind wir in der Alten Schule in Ihlienworth, Beginn ist 20:00. Es gibt ausreichend Karten an der Abendkasse zu 8,00€.

Aus über 200 Interviews mit Mädchen und Frauen hat Eve Ensler mehrere Monologe über ein Körperteil geschrieben das von Geheimnissen und Mythen umgeben ist. Wie sieht sie aus? Wie wird sie genannt? Was wird mit ihr gemacht? Die einzelnen Monologe regen zum nachdenken an und erzählen manchmal sachlich, dann erotisch, auch erschreckend und dann wieder in humorvollen Tönen was Frauen mit ihrer Vagina erleben. Eve Ensler nennt ihr Buch eine „anthropologische Untersuchung“. Es geht um Gewalt gegen Frauen, um Missbrauch, Verstümmelung, um Leidenschaft und Begehren, um Enttäuschung und um Geburt. Wo immer die Vagina-Monologe vorgetragen wurden trafen sie auf reges Interesse. Eve Ensler sagt, sie „spreche das Wort (Vagina) aus, weil es ein unsichtbares Wort ist, das Angst, Verlegenheit, Verachtung und Ekel hervorruft.“ Es ist kein Wort das nur von Frauen ausgesprochen werden sollte um in den normalen Sprachgebrauch zu gelangen, es geht uns alle an – Männer wie Frauen gleichermaßen.

Die Autorin Eve Ensler, Jahrgang 1953 in NY geboren, wurde selbst bis zu ihrem 10. Lebensjahr von ihrem Vater sexuell missbraucht. Nach ihrer Abschlussarbeit am College in Vermont, die sie über Selbstmord in der zeitgenössischen Dichtung schrieb, wurde sie an der Yale Drama School aufgenommen. 1978 schrieb sie ihr erstes Theaterstück, das vom Ausstieg aus der Nuklearenergie handelt. Nach weiteren Theaterstücken schrieb sie dann 1995 die Vagina-Monologe, die sie 1996 im Keller des Cornelia Street Café in SoHo selber vortrug. Sie erhielt für die Monologe den Obie Award „Best New Play“ und ging anschließend mit dem Stück weltweit auf Tournee.

Für das Plakat hat die Künstlerin Barbara Meyer aus Misselwarden spontan ein Bild mit dem Titel „Das zweite Herz“ entworfen und beigesteuert. Nach der Lesung bleibt noch Raum für anschließende Gespräche in den jeweiligen Veranstaltungsorten. 

Donnerstag, 26. Februar 2015

Firmbach moderiert 2. Familienkonzert

Antonin Dvorak
Am Sonntag, den 01. März wird Generalintendant Christian Firmbach vom Oldenburger Staatstheater das erste Mal in einer Rolle auf der Bühne zu erleben sein – gemeinsam mit dem Staatsorchester, dem musikalischen Leiter des Jungen Staatstheaters, Thomas Honickel, und dem Publikum macht er sich auf eine musikalische Reise nach Amerika.
Anhand der 9. Sinfonie ,Aus der neuen Welt‘ von Antonín Dvořák erläutert Firmbach das Leben des Komponisten und bringt den jungen Besuchern ab acht Jahren die verschiedenen Instrumente des Orchesters nahe.
Dvořáks Musik selber steht aber im Mittelpunkt des 2. Familienkonzertes dieser Spielzeit. Der tschechische Komponist war in Europa schon zu großem Ruhm gelangt, als ihn 1892 der Ruf aus Amerika ereilte, dort als Dirigent, Komponist und Lehrer tätig zu werden.  Während seiner Zeit in der „Neuen Welt“ hat Antonín Dvořák viele Eindrücke gesammelt, die er musikalisch in seiner 9. Sinfonie verarbeitete.
So 01. März, 11.15 Uhr, Großes Haus; ab 8 Jahren.

Montag, 16. Februar 2015

„Herztier“ eine szenische Lesung

Franziska Werner © Karen Stuke
(Oldenburg) Die neugegründete Sparte 7 des Staatstheaters bietet den Ensemblemitgliedern und Künstlern am Haus die Möglichkeit, eigene Projekte zu realisieren. So bereits geschehen mit der ,Scary Opera‘ des Regieassistenten Felix Schrödinger, ,Lichtenstein liest‘ – einem Abend mit Thomas Lichtenstein oder der skandalumwitterten ,Bingo-Bongo-Bude‘ von  Lisa Jopt.
Im März feiert nun ein Abend der Schauspielerin Franziska Werner Premiere, die den meisten Besuchern als Christopher Boone aus ,Supergute Tage‘ bekannt ist, aber auch in ,Gift. Eine Ehegeschichte‘ und ,Buddenbrooks‘ beeindruckte.
Im Spielraum wird sie aus Herta Müllers ,Herztier‘ lesen und dieses Werk szenisch aufbereiten:
„Herztier“ ist die deutsche Übersetzung des rumänischen „inimal“, eine Verschmelzung der Wörter „inimă“ – Herz und „animal“ – Tier. In ihrem gleichnamigen Roman zeichnet die Literaturnobelpreisträgerin Müller mal lyrisch, mal prosaisch das Bild einer untergegangenen Welt voll Missgunst, Angst und Verrat, aber auch Mut und Zivilcourage.

Am 06., 20., 27. März und 10. April jeweils um 20 Uhr im Spielraum

Donnerstag, 12. Februar 2015

V.O. Stomp Preis für Buchkunst.

(Mainz) In diesem Jahr, und damit zum 19. Mal, verleiht die Landeshauptstadt Mainz wieder den Victor Otto Stomps-Preis für die herausragende Arbeit kleinverlegerischer Tätigkeit. 2013 erhielten die SchwarzHandPresse mit Ursula und Theo Hurter aus Flaach in der Schweiz den Förderpreis und Christian Ewald mit seiner Katzengraben-Presse den Hauptpreis. 
Man kann sich selbst um den diesjährigen V.O. Stomps-Preis bewerben oder Vorschläge für einen bzw. mehrere Kleinverlage, Buchkünstlerinnen und /oder Buchkünstler machen, die wegen ihrer Arbeit aufgefallen sind. Anmeldeschluss für die Bewerbung ist der 15. März 2015. Bewerbungsformular und Bedingungen sind hier

Sonntag, 8. Februar 2015

Schreibüberfall mit Ansage

(Bremerhaven) Am Freitag, 13.Februar, fallen die „Schreibverrückten“ um 19 Uhr in die „Werkstatt 212“ ein („Bürger“ 212). Dort entern sie die Ausstellung „Die Kunst des Scheiterns“, schnappen sich die Bilder, die ihnen gefallen, schreiben dazu schnell mal das, was ihnen die Intuition eingibt, lesen die Ergebnisse den Gästen vor und verschwinden dann wieder. Ein Riesenspaß! Wer Lust hat, kann sich beim Schreiben und Vorlesen gleich anschließen. Ausgeraubt wird niemand. Nach gut einer Stunde ist der Spuk zu Ende. Den Überfall leitet der Oberschreibverrückte Eberhard Pfleiderer. 

Donnerstag, 5. Februar 2015

Der selbstsüchtige Riese

Ein Musikmärchen nach Oscar Wilde mit der Musik von Stefan Heucke

Stefan Heucke
(Bremerhaven) Am Sonntag, den 8. Februar um 11.00 Uhr, findet im Großen Haus das 2. Familienkonzert statt. In unterhaltsamer und erhellender Art moderiert und dirigiert Hartmut Brüsch das Philharmonische Orchester. Gemeinsam mit Schauspieler Kay Krause erzählen sie das Märchen «Der selbstsüchtige Riese» von Oscar Wilde (für Kinder ab 8 Jahren): Ein Riese hat einen wunderschönen, blühenden Garten, den er für sich allein haben will und deshalb die spielenden Kinder daraus vertreibt. Doch als nach dem langen, dunklen Winter bei ihm der Frühling nicht einziehen will, besinnt sich der selbstsüchtige Riese und öffnet seinen Garten den Kindern und dem Frühling.

Stefan Heucke, in dieser Spielzeit als ‚Composer in Residence’ am Stadttheater Bremerhaven, hat der Geschichte die musikalische Form gegeben. Der Komponist steht ebenfalls auf der Bühne und ist mit Hartmut Brüsch und dem Publikum im Gespräch.

Mittwoch, 4. Februar 2015

Bühnenbild-Aktion zu „Medea“ an Theater Bremen

(Bremen) Das Theater Bremen sammelt ab heute Vorhängeschlösser für die Schauspielproduktion „Medea“

Ab heute, Mittwoch, 4. Februar, steht auf dem Goetheplatz ein Zaun, der später Teil des Bühnenbildes der Schauspielproduktion „Medea“ (Premiere am 28. Februar) wird. Zuvor soll dieser Zaun mit allerhand Vorhängeschlössern versehen werden. Wer Schlösser hat, kann diese bis Freitag, 13. Februar direkt an den Zaun auf dem Goetheplatz anbringen; verschlossene Schlösser können in die Box daneben eingeworfen werden.

Wer sich an der Aktion beteiligt und sein Vorhängeschloss spendet, hat die Chance, Karten für „Medea“ zu gewinnen und dabei das eigene Schloss auf der Bühne zu entdecken.  

Montag, 2. Februar 2015

Tschick nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf

(Bremen) Es gibt sie tatsächlich: die sprichwörtliche Walachei. Dorthin unterwegs: zwei Jungs, beide aus verschiedenen Gründen Außenseiter, beide 14 Jahre alt. 
Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, russischer Migrant, klug, aber schweigsam im Unterricht, erscheint schon mal alkoholisiert in der Schule. Und Maik Klingenberg, wohlstandsverwahrlost, kein Spitzname. Und hoffnungslos verliebt in Tatjana Cosic, die „super“ aussieht. Vater nahezu bankrotter Geschäftsmann mit Geliebter, Mutter zwischen Entzugsklinik und Tennisplatz lebend. 
Maik und Tschick werden zu Beginn der Sommerferien als einzige nicht zum Geburtstag der Klassenschönsten Tatjana eingeladen. Das verbindet. Dann steht Tschick mit einem geklauten, nein, geliehenen, schrottreifen Lada vor der Tür. Mit Geld und Auto brechen die beiden kaum Fünfzehnjährigen auf, zu einer Fahrt in Blaue. Und damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz. 

Die Premiere „Tschick“ in der Regie von Christoph Jacobi ist am 13. Feb. 2015 im Theaterhaus Schnürschuh um 20:00. Infos

Dienstag, 20. Januar 2015

Chorkonzert «Nacht und Morgen»

(Bremerhaven) Am Sonntag, den 1. Februar 2015 um 17.00 Uhr präsentiert in der Pauluskirche der Opernchor des Stadttheaters Bremerhaven erstmals ein Repertoire für Kammerchor in einem Konzert. Den Titel des Konzerts geben zwei a-cappella-Chöre von György Ligeti nach Gedichten von Sándor Weöres: «Nacht» und «Morgen». Chorleiter Jens Olaf Buhrow möchte die Konzertbesucher mit Gegensätzen konfrontieren. So spannt das Programm einen musikalischen Bogen vom 15. bis ins 20. Jahrhundert.

Die Werke wechseln zwischen schnellen Rhythmen, die mitreißen, und entspannter Ruhe. Die weltlichen Titel von Saint-Saëns, Zemlinsky und Janequin thematisieren immer wieder Begriffe aus der Natur und schildern damit das Leben in all seiner Helligkeit und Dunkelheit, in Freude und (Liebes-)Leid. So schließt das Konzert auch mit geistlichen Werken von Pärt und Stravinsky, die damit den Blick ins Jenseits öffnen.

Begleitet wird der Opernchor von Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Bremerhaven unter der Leitung von Jens Olaf Buhrow. Die Abendkasse öffnet 30 Minuten vor Beginn am Veranstaltungsort in der Hafenstraße 124.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Kulturkirche in der Pauluskirche.


Mittwoch, 14. Januar 2015

Stadttheater Bremerhaven sucht Junge Talente

(Bremerhaven) Mit der kulturBAR bietet das JUP! jungen Menschen in Bremerhaven eine offene Bühne, auf der jeder sein Talent dem Publikum zeigen kann. Die kulturBAR ist ein Format des JUP!-Junges Theater im Pferdestall / Stadttheater Bremerhaven in Kooperation mit Bluedrop. 

Ob jemand singt, Songs schreibt, performt, tanzt, rappt, slammt oder komödiantisches Talent hat – bei der kulturBAR heißt es nichts wie runter vom Sofa, weg von den PCs und rauf auf die Bühne! Wer auf der offenen Bühne auftreten möchte, kann sich noch bis zum 26. Januar 2015 unter DIESER ADRESSE anmelden. Am 29. Januar 2015 um 19.30 Uhr im Theaterrestaurant Falstaff wird dann vor Publikum präsentiert! Der Eintritt ist frei.

Samstag, 10. Januar 2015

Der nackte Wahnsinn

Lena Schlaginweit, Ramona Marx, Christoph Sommer, Sven Brormann, Aida-Ira El-Eslambouly
(Wilhelmshaven) Von außen betrachtet ist die Grundstimmung der ideale Hintergrund für eine gelungene Komödie, frei nach dem Motto: „Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.“
So ist die Lage auch in Michael Frayns meist gespieltem Stück mit dem wunderbar lakonischen Originaltitel „noises off“ (zu Deutsch „Geräusche im Off“): Die Hauptprobe am Abend vorher ist ausgefallen, weil das Bühnenbild noch nicht fertig war, die Generalprobe entwickelt sich folglich zu einem ausgewachsenen Desaster. Das Stück im Stück, die sinnfreie Klipp-Klapp-Komödie „Nackte Tatsachen“ (die im englischen Original übrigens „nothing on“ heißt, also sinngemäß „Nichts los auf der Bühne“), hat weder Hand noch Fuß. Schauspieler und Regisseur agieren nur noch am Rand des Nervenzusammenbruchs. Was schief gehen kann, geht schief und der Zuschauer darf beobachten, wie alle, eigentlich wider besseres Wissen, versuchen, ihren Allerwertesten zu retten.
Was ist daran komisch? Alles! Weil wir uns darin wieder erkennen können. Weil es uns an diese Tage erinnert, an denen wir schon beim Aufstehen wissen, dass sie nichts Gutes bereithalten. Weil es uns hilft, uns selbst nicht so ernst zu nehmen. in diesem Sinn also: viel Spaß mit „Der Nackte Wahnsinn“

Dienstag, 6. Januar 2015

Liederabend „An und für Dich“

Gabriele Möller-Lukasz
(Bremen) „An und für Dich - Lieder aus einem verschwundenen Land“ mit Gabriele Möller-Lukasz und Marc Lüdicke. Ein jedem bekanntes Erlebnis ist der erste Kuss, die erste Liebe, und leider auch der erste Liebeskummer. Genau diese Höhen und Tiefen des inneren Gefühlslebens besingt Gabriele Möller-Lukasz am 8. Januar um 20.00 Uhr im Kleinen Haus in ihrem Liederabend den sie gemeinsam mit dem Pianisten Marc Lüdicke entwickelte. Möller-Lukasz, die in diesem Jahr ihr 20. Bühnenjubiläum am Theater am Goetheplatz feiert, lässt vergessene Chansons und Schlager aus der DDR, wie zum Beispiel von Manfred Krug, Nina Hagen oder Veronika Fischer, wieder aufleben. Sie wurde im November 2014 der Publikumspreis der Bremer Volksbühne, der Silberne Roland, verliehen. Als Dankeschön bringt sie den Liederabend wieder zur Aufführung, folgt dabei ihren biografischen Spuren und gibt einen ganz persönlichen Einblick in ihr Leben in einem verschwundenen Land. THEATER AM GOETHEPLATZ

Wiederaufnahme von Kinder- und Jugendstücke am Oldenburgischen Staatstheater

(Oldenburg) Ein Stück zwischen Traum und Wirklichkeit, so lautet der Untertitel zu dem Stück „Magellan“ für Menschen ab 12 Jahren, das ab Freitag, dem 16. Januar wieder in der Exerzierhalle zu erleben ist: Held, Abenteurer oder Tyrann – Ferdinand Magellan ist eine der überragenden Gestalten der Geschichte. Verwegen und kühn lebte er seinen Traum und revolutionierte die Welt indem er den Beweis dafür lieferte, dass die Erde eine Kugel und das Unmögliche möglich ist.  
Exerzierhalle: „Magellan“ (UA) frei nach Antonio Pigafetta und Stefan Zweig:
Fr 16.01., 20 Uhr/ Di 20.01., 10.30 Uhr/ Di 27.01., 10.30 Uhr/ Do 29.01., 10.30 Uhr

Jasper Brandis und Matthias Grön haben aus dem Bilderbuch „Deesje macht das schon“ von Joke van Leeuwen ein Kleinod für Besucher ab 7 Jahren geschaffen. Ab dem 01. Februar ist im Spielraum wieder zu erleben, wie sich Hanna Franck, Klaas Schramm und Thomas Birklein mit viel Musik und Humor in unzähligen Rollen durch die Geschichte der tapferen Deesje spielen. Auf der Reise zu ihrer Tante geht sie verloren, verzagt dabei aber nicht sondern begegnet auf dem Weg durch die große fremde Stadt den seltsamsten Menschen, meistert die ungewöhnlichsten Situationen und landet schließlich im Fernsehen.
Spielraum: „Deesje macht das schon“ von Joke van Leeuwen:
So 01.02., 16 Uhr/ Mi 04.02., 11 Uhr/ Do 05.02., 11 Uhr/ Mo 09.02., 10 Uhr/ Di 10.02., 10 Uhr/ Di 17.02., 10 Uhr/ Mi 18.02., 10 Uhr/ Do 19.02., 10 Uhr/ So 22.02., 16 Uhr/ Mo 23.02., 10 Uhr/ Di 24.02., 10 Uhr/ Mi 25.02., 10 Uhr

Sonntag, 4. Januar 2015

„Kleiner Mann – was nun?“ wieder im Theater Bremen

(Bremen) Klaus Schumachers Inszenierung des Romans von Hans Fallada ist ab 09. 01 um 19.30 Uhr wieder im Spielplan vom Theater am Goetheplatz

Hans Fallada schildert in seinem Roman das Schicksal eines jungen Paares, das sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen will, aber keine Arbeit findet und an den Umständen zu scheitern droht. Klaus Schumachers Inszenierung des Stoffes zeigt, wie aktuell das Thema des 1932 erschienenen Romans auch heute noch ist. 

Johannes Pinneberg und seine Frau Emma Mörschel, genannt Lämmchen, erfahren, dass sie gemeinsam ein Kind bekommen. Dabei stehen die Zeiten für Nachwuchs denkbar schlecht – Wirtschaftskrise, Inflation, Massenarbeitslosigkeit. Mit kindlichem Optimismus wollen sie allen Widrigkeiten trotzen, doch ökonomische Zwänge stellen das kleine private Glück bald auf die Probe. Als Pinneberg seine Stelle verliert, gehen die beiden nach Berlin. An seinem neuen Arbeitsplatz als Warenhausverkäufer machen ihm Leistungsdruck, unbezahlte Überstunden und ein tyrannischer Chef zu schaffen. Sogar Demütigungen nimmt er in Kauf, um nicht in die Arbeitslosigkeit abzurutschen. In Falladas ungeheurer Liebesgeschichte kämpfen zwei junge Menschen um ihren Platz in der Welt und ringen um ihre Würde in einer Gesellschaft, in der Dazugehören ohne Arbeitsstelle undenkbar ist.

Am Donnerstag, 15. Januar ist Blauer Theatertag. Dann ist „Kleiner Mann – was nun?“ um 19.30 Uhr für 15 Euro auf allen Plätzen im Theater am Goetheplatz zu erleben.